Der Verkauf einer Immobilie nach einer Trennung ist eine besondere Herausforderung. Neben den emotionalen Belastungen gilt es, praktische Aufgaben effizient und klar verteilt zu erledigen. Das gilt insbesondere, wenn Sie sich für den Verkauf ohne Makler entscheiden.
Denn ohne einen professionellen Vermittler müssen Sie als ehemalige Partner viele Schritte selbst organisieren – von der Erstellung der Verkaufsfotos bis zu den Besichtigungen. Gerade in einer Phase, in der das Miteinander belastet ist, kann die klare Aufgabenverteilung helfen, Konflikte zu vermeiden und den Verkauf strukturiert voranzubringen.
In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Sie trotz Trennung die Zuständigkeiten bei Fotos, Besichtigungen und weiteren wichtigen Aufgaben sinnvoll und pragmatisch aufteilen können. So behalten Sie die Kontrolle über den Verkaufsprozess und können die Immobilie erfolgreich privat vermarkten.
Viele Paare entscheiden sich nach einer Trennung bewusst für den Privatverkauf der Immobilie, um Maklerkosten zu sparen oder die Angelegenheit möglichst selbstbestimmt zu regeln. Doch das setzt voraus, dass die verschiedenen Aufgaben aufgeteilt werden – gerade, wenn kein professioneller Partner den Prozess begleitet.
Ohne eine klare Aufgabenteilung droht das Risiko von Missverständnissen, Verzögerungen oder sogar Konflikten, die den Verkauf erschweren können. Dabei gibt es einfache Strategien, mit denen Sie die Arbeit fair und effektiv aufteilen können – selbst wenn die Beziehung gerade auf dem Prüfstand steht.
Professionelle und ansprechende Fotos sind ein entscheidender Erfolgsfaktor bei der Vermarktung einer Immobilie. Sie wecken Interesse, vermitteln einen ersten Eindruck und laden potenzielle Käufer ein, die Immobilie näher zu besichtigen.
Wenn Sie den Verkauf ohne Makler organisieren, liegt die Verantwortung für gute Fotos bei Ihnen selbst. Wichtig ist, die Aufgabe frühzeitig zu klären, damit keine Verzögerungen entstehen.
Folgende Optionen gibt es:
Einer der Partner übernimmt die Fotos selbst, wenn er sich damit wohlfühlt und über ein Auge für Details verfügt
Ein neutraler Dritter wird beauftragt, z. B. ein Fotograf oder ein befreundeter Profi
Die Partner organisieren die Fotos gemeinsam und tauschen sich über die Bildauswahl aus
Gerade bei Trennung ist es hilfreich, die Verantwortung zu klären und eventuell auf externe Unterstützung zurückzugreifen, um Streit zu vermeiden.
Die Immobilie sollte aufgeräumt und sauber sein, persönliche Gegenstände möglichst entfernt
Nutzen Sie Tageslicht für helle und freundliche Bilder
Fotografieren Sie alle wichtigen Räume sowie besondere Merkmale (Garten, Balkon, Küche)
Zeigen Sie auch Außenansichten, Lage und Umgebung
Verwenden Sie eine gute Kamera oder ein Smartphone mit hoher Bildqualität
Achten Sie auf gerade Perspektiven und vermeiden Sie zu viele Details
Die Fotos sind die erste Visitenkarte Ihrer Immobilie – gute Bilder erhöhen die Chancen auf Interessenten deutlich.
Besichtigungen sind oft die zeitaufwändigste und emotional anspruchsvollste Aufgabe beim Immobilienverkauf. Gerade nach einer Trennung können unterschiedliche Erwartungen und Gefühle den Ablauf erschweren.
Eine wichtige Entscheidung ist, ob Besichtigungen gemeinsam durchgeführt werden oder jeder Partner einzelne Termine wahrnimmt.
Gemeinsame Besichtigungen signalisieren potenziellen Käufern eine geschlossene Front und können den Eindruck von Verlässlichkeit stärken. Allerdings erfordert das ein gutes Maß an Kooperation und emotionale Stabilität.
Getrennte Besichtigungen erlauben beiden Partnern mehr Flexibilität und entlasten emotional. Allerdings können unterschiedliche Kommunikationswege zu Verwirrung bei Interessenten führen.
Je nach persönlicher Situation und Vertrauensverhältnis kann eine Lösung individuell angepasst werden.
Auch hier empfiehlt sich eine klare Rollenverteilung:
Einer der Partner übernimmt die Hauptverantwortung für die Terminvereinbarung und das Führen der Besichtigungen
Der andere Partner unterstützt im Hintergrund, beispielsweise durch Vorbereitung der Immobilie oder Beantwortung von Fragen per Telefon
Wenn die Kommunikation schwierig ist, kann ein neutraler Dritter als Vermittler fungieren
Die Hauptaufgabe des Besichtigenden ist es, einen positiven Eindruck zu hinterlassen, Fragen sachlich zu beantworten und Interesse zu wecken – unabhängig von emotionalen Belastungen.
Immobilie sauber, aufgeräumt und neutral präsentieren
Persönliche Gegenstände und Fotos entfernen
Freundlich und professionell auftreten, Konflikte vermeiden
Gut auf häufige Fragen vorbereiten (Baujahr, Zustand, Nachbarschaft, Ausstattung)
Flexibel und zuverlässig bei Terminabsprachen sein
Ein sachlicher und freundlicher Umgang erhöht die Chancen auf einen erfolgreichen Verkauf.
Neben Fotos und Besichtigungen gibt es zahlreiche weitere Schritte, die gut koordiniert sein müssen, um den Verkauf reibungslos abzuwickeln:
Einer der Partner kann das Exposé formulieren und die Anzeige bei Online-Portalen einstellen
Der andere Partner überprüft und gibt Feedback, um Fehler zu vermeiden
Fotos werden passend eingebunden
Hier empfiehlt sich eine klare Zuständigkeit, damit die Anzeige schnell online geht.
Anfragen per E-Mail oder Telefon beantworten
Besichtigungstermine koordinieren
Unterlagen zur Immobilie (Grundriss, Energieausweis) bereitstellen
Die Kommunikation sollte möglichst über eine Person laufen, um Verwirrung zu vermeiden.
Preisverhandlungen gemeinsam abstimmen
Kaufvertrag vorbereiten (mit Notar oder Anwalt)
Übergabe der Immobilie organisieren
Auch wenn das keine emotionale Aufgabe ist, hilft eine klare Aufteilung, damit keiner überfordert wird.
Eine klare Aufgabenverteilung ist nur dann effektiv, wenn die Kommunikation zwischen den Ex-Partnern funktioniert. Das gelingt am besten, wenn Sie einige Grundregeln beachten:
Auch wenn die Trennung emotional belastet, sollten Sie den Umgang sachlich und respektvoll halten – besonders bei der Zusammenarbeit rund um den Hausverkauf.
Damit es nicht zu Missverständnissen kommt, empfiehlt es sich, wichtige Absprachen schriftlich festzuhalten, z. B. per E-Mail. Das schafft Klarheit und Verbindlichkeit.
Jeder hat seine eigene Verarbeitungszeit. Flexibilität bei Terminen und Aufgaben erleichtert die Zusammenarbeit.
Wenn die Kommunikation schwierig wird, kann eine dritte, neutrale Person als Moderator oder Vermittler helfen.
Neben der organisatorischen Effizienz hat die klare Aufgabenteilung auch eine emotionale Komponente. Wenn jeder weiß, wofür er zuständig ist, entlastet das das gegenseitige Miteinander und reduziert Reibungen.
Es gibt Orientierung, schafft Sicherheit und verhindert, dass sich einer überfordert oder ausgeschlossen fühlt. So wird der Verkaufsprozess trotz Trennung handhabbar und kontrollierbar.
Der private Immobilienverkauf nach Trennung ist eine Herausforderung, die organisatorisches Geschick und emotionale Stärke erfordert. Die klare Aufteilung von Aufgaben – insbesondere wer sich um Fotos und Besichtigungen kümmert – ist dabei ein zentraler Schlüssel.
Mit gegenseitigem Respekt, klaren Absprachen und strukturiertem Vorgehen gelingt es, die Immobilie erfolgreich zu verkaufen – ohne Maklerkosten, aber mit klarer Verantwortung.
So behalten Sie die Kontrolle über den Prozess und schaffen einen wichtigen Schritt für den Abschluss des gemeinsamen Lebenskapitels.
Hinweis: Die bereitgestellten Informationen dienen ausschließlich allgemeinen Informationszwecken und stellen keine steuerliche oder rechtliche Beratung dar. Für verbindliche Auskünfte oder Entscheidungen im Zusammenhang mit rechtlichen, steuerlichen oder finanziellen Aspekten eines Immobilienkaufs wird empfohlen, eine entsprechend qualifizierte Fachperson (z. B. Steuerberater, Rechtsanwalt oder Notar) zu konsultieren.