Fotografieren, Exposé, Besichtigungen: Wer übernimmt was beim Privatverkauf nach der Trennung?

Eine Trennung ist eine emotionale Ausnahmesituation. Wenn dann auch noch eine gemeinsam genutzte Immobilie verkauft werden muss, kommen Organisation, Verantwortung und praktische Entscheidungen hinzu. Besonders, wenn der Verkauf ohne Makler stattfinden soll, stellt sich schnell die Frage: Wer übernimmt eigentlich was?

Fotografieren, Inserat schreiben, Anfragen beantworten, Besichtigungen durchführen – all das sind Aufgaben, die normalerweise ein Makler übernimmt. Ohne diese Unterstützung braucht es Klarheit, Struktur und gute Kommunikation, um den Verkauf gemeinsam, aber ohne zusätzlichen Streit zu meistern.

In diesem Beitrag geht es darum, wie ihr die wichtigsten Aufgaben im Verkaufsprozess fair aufteilen könnt – damit der Hausverkauf nach der Trennung nicht zur Zerreißprobe wird, sondern ein sauberer gemeinsamer Abschluss gelingt.


1. Warum eine klare Aufgabenteilung so wichtig ist

Viele denken beim Hausverkauf zuerst an den Verkaufspreis oder die Vertragsdetails. Dabei beginnt der Prozess viel früher – mit Kommunikation, Vorbereitung und Organisation. Gerade nach einer Trennung ist es wichtig, Zuständigkeiten offen zu klären. Sonst passiert Folgendes: Einer macht alles, der andere wenig. Oder es passiert gar nichts, weil keiner weiß, wo er anfangen soll.

Eine gut abgestimmte Aufgabenverteilung sorgt nicht nur für mehr Effizienz – sie verhindert Frust, Missverständnisse und doppelte Arbeit. Jeder kann sich auf seine Aufgaben konzentrieren, und der Verkauf verläuft strukturierter.


2. Die drei großen Themenbereiche: Fotografieren, Exposé, Besichtigungen

Beim Verkauf einer Immobilie gibt es viele kleinere Schritte, aber drei Bereiche stehen besonders im Fokus: Die Darstellung des Hauses nach außen, die Kommunikation mit Interessenten und die Organisation der Besichtigungen. Diese drei Elemente sind entscheidend für den ersten Eindruck – und damit für den Verkaufserfolg.

Wir schauen uns jetzt Schritt für Schritt an, was bei diesen Themen konkret zu tun ist und wie man sie untereinander aufteilen kann.


3. Fotografieren – der erste Eindruck zählt

Was gehört dazu?

Bevor überhaupt jemand einen Text liest oder ein Haus betritt, sieht er: Fotos. Und genau diese Bilder entscheiden oft, ob ein Interessent überhaupt weiterliest oder klickt.

Beim Fotografieren geht es um:

  • Das Aufräumen und Vorbereiten der Räume

  • Die Auswahl des richtigen Lichts und Blickwinkels

  • Die Fotografie selbst (mit Handy oder Kamera)

  • Eventuelle Nachbearbeitung (Helligkeit, Zuschnitt)

Wer sollte das übernehmen?

Die Aufgabe eignet sich besonders für jemanden, der ein gutes Auge für Details hat und sich mit Technik oder Bildästhetik wohlfühlt. Es braucht keine Profi-Kamera – auch mit einem guten Smartphone kann man überzeugende Fotos machen. Wichtig ist eher, Geduld und ein Gespür für Perspektive.

Falls eine Partei noch im Haus wohnt, ist sie oft näher dran und kann praktischerweise die Fotos übernehmen. Die andere Person kann dafür Feedback geben oder bei der Auswahl helfen.

Praktischer Tipp:

Vor dem Fotografieren gemeinsam einen Rundgang machen und sich auf bestimmte Motive verständigen. Lieber wenige, klare Fotos als eine unübersichtliche Bilderflut. Wenn ihr euch nicht einig seid: Zwei Fotoreihen machen und die besten zusammen auswählen.


4. Das Exposé – den richtigen Ton treffen

Was gehört dazu?

Ein Exposé ist mehr als nur eine Aufzählung von Fakten. Es ist die Visitenkarte des Hauses – und sollte ehrlich, informativ und ansprechend sein. Es besteht aus:

  • Einem Beschreibungstext

  • Den wichtigsten Fakten zur Immobilie (Größe, Zimmer, Lage etc.)

  • Den Fotos (siehe oben)

  • Eventuell Grundrissen, Plänen, Energiedaten

Wer sollte das übernehmen?

Hier ist sprachliches Talent gefragt. Wer gut formulieren kann, den richtigen Ton trifft und weiß, wie man Vorzüge hervorhebt, ist hier an der richtigen Stelle. Auch jemand mit Erfahrung im Online-Bereich (z. B. Kleinanzeigen oder Social Media) bringt oft das nötige Gespür mit.

Falls der Schreibstil eine Diskussion auslöst: Erstellt einen Entwurf gemeinsam, besprecht Änderungswünsche sachlich und nehmt Feedback nicht persönlich.

Praktischer Tipp:

Denkt beim Schreiben an die Zielgruppe: Spricht das Haus eher Familien, Paare oder Ruhesuchende an? Hebt hervor, was den Alltag dort angenehm macht – Licht, Lage, Garten, Ruhe, Nachbarschaft.

Ein ehrlicher Hinweis auf kleinere Mängel (z. B. „modernisierungsbedürftig“) wirkt glaubwürdig und spart Zeit mit falschen Interessenten.


5. Inserate und Online-Vermarktung

Was gehört dazu?

Wenn das Exposé fertig ist, muss es veröffentlicht werden. Meist auf Plattformen wie ImmoScout24, Immonet oder eBay Kleinanzeigen. Dafür braucht man:

  • Ein Benutzerkonto auf der jeweiligen Plattform

  • Die Daten aus dem Exposé

  • Die passenden Fotos

  • Zeit, um das Inserat online zu stellen und regelmäßig zu pflegen

Wer sollte das übernehmen?

Wer sich gut mit Online-Plattformen auskennt, Geduld für Formulare hat und regelmäßig nachschaut, ob es Anfragen oder Änderungen braucht, ist hier goldrichtig. Oft liegt diese Aufgabe bei der Person, die das Exposé geschrieben hat – weil sie sowieso schon alle Infos beisammen hat.

Wichtig ist aber: Auch der andere sollte Zugang zu den Plattformen haben oder zumindest regelmäßig informiert werden.

Praktischer Tipp:

Das Inserat regelmäßig aktualisieren (alle paar Wochen), um wieder oben in den Suchergebnissen zu erscheinen. Und: Achtet auf eine einheitliche Darstellung, auch wenn das Inserat auf mehreren Portalen geschaltet ist.


6. Interessenten betreuen – wer übernimmt den Kontakt?

Was gehört dazu?

Sobald das Inserat online ist, melden sich Interessenten – per E-Mail oder Telefon. Sie stellen Fragen, möchten einen Termin oder schicken Rückfragen. Diese Phase erfordert:

  • Schnelle Reaktion auf Anfragen

  • Klare und höfliche Kommunikation

  • Terminabsprachen

  • Dokumentation, wer sich wann gemeldet hat

Wer sollte das übernehmen?

Hier ist Kommunikationsfähigkeit und Zuverlässigkeit gefragt. Wer freundlich, geduldig und verbindlich ist, eignet sich gut für diesen Teil. Auch zeitliche Erreichbarkeit spielt eine Rolle – wenn einer beruflich stark eingespannt ist, sollte der andere die ersten Anfragen übernehmen.

Manche Paare nutzen eine neutrale E-Mail-Adresse oder ein separates Handy – so bleibt der Überblick erhalten und private Kontakte werden nicht belastet.

Praktischer Tipp:

Antwortet schnell und freundlich, aber ohne zu viel Small Talk. Stellt euch kurz als Verkäufer vor, bietet Informationen an und geht zügig zur Terminabsprache über. Das wirkt professionell – auch ohne Makler.


7. Besichtigungen – wer zeigt das Haus?

Was gehört dazu?

Besichtigungen sind oft der emotionalste Teil des Verkaufs. Hier begegnet man den Interessenten persönlich, beantwortet Fragen und präsentiert das Haus von seiner besten Seite.

Es braucht:

  • Einen aufgeräumten, ordentlichen Zustand

  • Freundliches Auftreten

  • Wissen über die Immobilie (z. B. Baujahr, Zustand, Besonderheiten)

  • Ein Gefühl für Timing und Atmosphäre

Wer sollte das übernehmen?

Ideal ist, wenn eine Person durchgängig die Besichtigungen begleitet – für Kontinuität und Vertrauen. Das kann die Person sein, die noch im Haus wohnt oder sich im Gebäude am besten auskennt.

Wenn die Ex-Partner sich gut verstehen, ist auch eine gemeinsame Besichtigung denkbar – das wirkt manchmal sogar authentisch. Wichtig ist nur: Keine Diskussionen oder Spannungen vor Interessenten.

Wer keine Besichtigungen machen möchte oder es emotional nicht schafft, kann stattdessen die Terminplanung oder die Kommunikation übernehmen.

Praktischer Tipp:

Maximal zwei bis drei Besichtigungen pro Tag. Lieber gezielt als im Dauerbetrieb. Bereitet eine kleine Liste mit Antworten auf häufige Fragen vor – das wirkt souverän und spart Nachfragen.


8. Flexibilität und Nachsicht einplanen

Egal, wie gut ihr plant: Es wird Dinge geben, die nicht wie besprochen laufen. Vielleicht sagt jemand einen Termin ab, das Wetter spielt beim Fotografieren nicht mit oder ein Interessent springt in letzter Minute ab.

Je entspannter ihr damit umgeht, desto angenehmer wird der gesamte Verkaufsprozess. Seht es als Zusammenarbeit mit einem gemeinsamen Ziel – auch wenn ihr privat getrennte Wege geht.

Sprecht regelmäßig kurz über den Stand der Dinge. Fragt nach, wie’s läuft, wo es hakt, was fehlt. Und: Zeigt Verständnis, wenn jemand mal nicht kann oder überfordert ist.


9. Ein faires Ende gestalten

Wenn ein Käufer gefunden ist und die Immobilie übergeben wird, steht der letzte Schritt an. Auch hier lohnt es sich, die Aufgaben nochmal aufzuteilen:

  • Wer bereitet die Übergabe vor (Zählerstände, Schlüssel)?

  • Wer räumt letzte Dinge aus dem Haus?

  • Wer hält Kontakt zum Käufer bis zur Übergabe?

Auch ein Abschlusstreffen – so sachlich wie nötig, so freundlich wie möglich – kann helfen, diesen Lebensabschnitt rund abzuschließen.


Fazit: Zusammenarbeit statt Streit

Ein Hausverkauf nach einer Trennung ist kein einfacher Weg – aber ein machbarer. Mit klarer Rollenverteilung, gegenseitigem Respekt und dem Blick aufs gemeinsame Ziel gelingt es, auch ohne Makler erfolgreich zu verkaufen.

Jeder kann seine Stärken einbringen: der eine schreibt, der andere telefoniert; einer fotografiert, der andere besichtigt. Wichtig ist nicht, wer wie viel macht – sondern dass es insgesamt funktioniert.

Am Ende steht mehr als ein Verkaufsabschluss: ein sauberer Neuanfang für beide Seiten.

Hinweis: Die bereitgestellten Informationen dienen ausschließlich allgemeinen Informationszwecken und stellen keine steuerliche oder rechtliche Beratung dar. Für verbindliche Auskünfte oder Entscheidungen im Zusammenhang mit rechtlichen, steuerlichen oder finanziellen Aspekten eines Immobilienkaufs wird empfohlen, eine entsprechend qualifizierte Fachperson (z. B. Steuerberater, Rechtsanwalt oder Notar) zu konsultieren.

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