Das gemeinsame Zuhause verkaufen (ohne Makler): Wie man fair bleibt, wenn die Beziehung endet

Wenn eine Beziehung zu Ende geht, steht nicht nur die emotionale Welt Kopf – auch praktische und finanzielle Fragen verlangen plötzlich nach Entscheidungen. Besonders heikel wird es, wenn ein gemeinsames Haus oder eine Wohnung im Spiel ist. Das Zuhause, das einst ein Ort des Miteinanders war, wird nun zur Herausforderung: Was passiert mit der Immobilie?

Viele Paare entscheiden sich dafür, das gemeinsame Eigentum zu verkaufen – oft auch ohne Makler. Das spart Kosten und gibt beiden die Möglichkeit, den Prozess selbst zu gestalten. Doch der Verkauf ohne professionelle Unterstützung verlangt vor allem eines: Fairness – im Umgang miteinander, mit dem Objekt und mit allen Entscheidungen, die getroffen werden müssen.

In diesem Beitrag erfährst du, wie ein gemeinsamer Immobilienverkauf nach der Trennung gelingen kann, ohne dass es zu Streit, Ungleichgewicht oder unnötigem Stress kommt.


1. Warum Fairness in dieser Phase so entscheidend ist

Eine Trennung bringt viele verletzte Gefühle mit sich – Wut, Trauer, Enttäuschung. Doch beim Verkauf der Immobilie geht es um mehr als Emotionen: Es geht um einen geregelten Abschluss, um Geld, um Zukunftsperspektiven.

Fairness bedeutet hier:

  • Entscheidungen gemeinsam treffen,

  • keine finanziellen oder emotionalen Vorteile auf Kosten des anderen ziehen,

  • auf Augenhöhe verhandeln,

  • das Ziel im Blick behalten: einen sauberen Schlussstrich ziehen.

Gerade ohne Makler, der als Puffer oder Vermittler agieren könnte, kommt es auf ein Mindestmaß an Vertrauen und gegenseitigem Respekt an.


2. Wann ein Verkauf ohne Makler sinnvoll ist

Nicht jedes Paar ist dafür gemacht, den Immobilienverkauf allein zu stemmen – besonders nach einer Trennung. Doch es gibt Situationen, in denen das sehr gut funktionieren kann:

  • Wenn beide noch miteinander kommunizieren können, ohne dass es in jedem Gespräch eskaliert.

  • Wenn der Wunsch besteht, Kosten zu sparen, etwa die Maklerprovision.

  • Wenn beide eine gewisse organisatorische Stärke mitbringen, also Termine koordinieren, Unterlagen beschaffen und den Markt überblicken können.

  • Wenn das Ziel ein schneller, unkomplizierter Verkauf ist, ohne lange Vermarktung oder überzogene Preisvorstellungen.


3. Erste Schritte: Einigung über das „Ob“ und „Wie“

Bevor es um Exposés, Preisverhandlungen oder Notartermine geht, müssen zwei grundlegende Fragen geklärt sein:

a) Verkaufen – ja oder nein?

Beide müssen sich einig sein, dass ein Verkauf gewollt ist. Wenn einer an der Immobilie festhält, wird es schwierig. Manchmal hilft ein neutrales Gespräch mit einem Gutachter oder Mediator, die gemeinsame Perspektive zu schärfen.

b) Wie wird verkauft?

Wer übernimmt was? Wer spricht mit Kaufinteressenten? Wer koordiniert Termine? All das muss vorab besprochen werden, sonst drohen Missverständnisse und Verzögerungen.


4. Kommunikation: Klar, sachlich, respektvoll

So schwer es auch fallen mag: Der Verkauf der Immobilie sollte nicht zur Bühne für alte Konflikte werden. Emotionen dürfen da sein – aber sie sollten nicht die Gespräche dominieren.

Was hilft:

  • Feste Gesprächstermine (z. B. 1x pro Woche) statt ständiger Ad-hoc-Kommunikation.

  • Klare Aufgabenteilung.

  • Entscheidungen dokumentieren (schriftlich oder digital).

  • Nur das Thema Immobilie besprechen – keine „Beziehungsgespräche“ zwischendurch.


5. Objektive Basis schaffen: Die Immobilienbewertung

Einer der häufigsten Streitpunkte beim Hausverkauf ist der Preis. Der eine will „nicht unter Wert verkaufen“, der andere will „endlich abschließen“.

Deshalb ist eine professionelle Bewertung unverzichtbar – sie schafft eine neutrale Grundlage für Preisverhandlungen.

Optionen:

  • Gutachten eines unabhängigen Sachverständigen

  • Bewertung durch Bank oder Bausparkasse

  • Online-Wertanalyse (nur als grobe Orientierung)

Nur mit einem realistischen Preis lässt sich der Verkauf fair und effizient abwickeln.


6. Aufgaben fair aufteilen

Der Verkauf bringt viele To-dos mit sich. Diese Aufgaben sollten gerecht verteilt werden – nicht nach dem Motto „Du hast mehr verdient, also mach du“, sondern nach Zeit, Stärken und Möglichkeiten.

Typische Aufgaben:

  • Unterlagen organisieren (Grundbuchauszug, Energieausweis, etc.)

  • Fotos machen oder beauftragen

  • Exposé schreiben

  • Inserate erstellen und pflegen

  • Besichtigungstermine durchführen

  • Kaufinteressenten kontaktieren und begleiten

  • Kaufpreisverhandlungen führen

  • Notartermin vorbereiten

Tipp: Ein gemeinsamer Plan oder ein geteiltes Online-Dokument kann helfen, den Überblick zu behalten.


7. Emotionale Fairness: Raum für Abschied lassen

Der Verkauf ist nicht nur ein wirtschaftlicher Vorgang. Es ist auch ein symbolischer Abschied. Auch das gehört zur Fairness dazu: dem anderen Raum zu lassen, sich zu verabschieden.

  • Noch einmal gemeinsam durch das Haus gehen

  • Erinnerungsstücke fair aufteilen

  • Respektvoll mit Kommentaren oder Veränderungen umgehen

Für viele ist es heilsam, das Kapitel bewusst zu beenden – nicht fluchtartig, sondern mit Klarheit.


8. Der Verkauf selbst: Rechtlich sauber, gemeinsam abgestimmt

Auch wenn kein Makler im Spiel ist, sollte der Verkaufsprozess professionell abgewickelt werden.

Wichtige Punkte:

  • Kaufinteressenten prüfen (Bonität, Finanzierungsbestätigung)

  • Kaufpreis gemeinsam festlegen

  • Notartermin gemeinsam wahrnehmen

  • Besitzübergabe sauber regeln (inkl. Übergabeprotokoll)

Wichtig: Beim Notar wird genau geregelt, wie der Erlös verteilt wird. Hier lohnt es sich, vorher alles genau zu besprechen – notfalls mit externer Unterstützung.


9. Der Erlös: Gerecht teilen und klar vereinbaren

Wenn der Verkaufserlös auf dem Konto landet, ist der wichtigste Schritt geschafft – aber auch hier lauern potenzielle Konflikte.

Wer hat wie viel in die Immobilie eingebracht? Gab es Sonderzahlungen? Wer hat wie viel des Kredits abbezahlt?

Auch hier gilt: Je klarer und schriftlicher die Vereinbarungen sind, desto besser.

Tipp: Eine neutrale dritte Person (z. B. Mediator oder Berater) kann helfen, gerechte Lösungen zu finden – bevor es eskaliert.


10. Fazit: Fair bleiben heißt frei werden

Ein gemeinsamer Immobilienverkauf ohne Makler nach der Trennung ist kein Kinderspiel. Es verlangt Zeit, Energie, Selbstbeherrschung – und die Bereitschaft, trotz Verletzungen auf Augenhöhe zu handeln.

Aber genau das kann heilsam sein. Wer sich in dieser schwierigen Phase fair begegnet, schafft nicht nur finanzielle Klarheit – sondern auch emotionalen Frieden. Das Zuhause loszulassen heißt nicht, die Vergangenheit zu leugnen. Es heißt, den Weg frei zu machen für das, was kommt.

Und manchmal ist genau dieser bewusste Abschied – Schritt für Schritt, gemeinsam geregelt – der beste Anfang für ein neues Leben.

Was ist mein Ziel?

  • Was wäre eine faire Lösung – für beide Seiten?

  • Welche Kompromisse kann ich eingehen, ohne mich selbst zu verlieren?


10. Fazit: Gemeinsame Entscheidungen trotz Trennung

Ein gemeinsames Haus nach der Trennung ist kein einfaches Thema. Zu viele Emotionen, finanzielle Interessen und praktische Fragen treffen aufeinander. Doch mit etwas Struktur, Respekt und Unterstützung lässt sich auch diese Herausforderung bewältigen.

Der Schlüssel liegt in der Kommunikation: Wer bereit ist, zuzuhören, Kompromisse zu finden und Verantwortung zu übernehmen, schafft die Basis für eine faire und konstruktive Lösung – auch in einer Zeit, die alles andere als einfach ist.

Ein Haus zu verkaufen bedeutet nicht nur das Ende einer gemeinsamen Lebensphase – es ist auch der Anfang von etwas Neuem. Und wie dieser neue Weg aussieht, hängt entscheidend davon ab, wie man sich in dieser entscheidenden Übergangszeit begegnet.

Hinweis: Die bereitgestellten Informationen dienen ausschließlich allgemeinen Informationszwecken und stellen keine steuerliche oder rechtliche Beratung dar. Für verbindliche Auskünfte oder Entscheidungen im Zusammenhang mit rechtlichen, steuerlichen oder finanziellen Aspekten eines Immobilienkaufs wird empfohlen, eine entsprechend qualifizierte Fachperson (z. B. Steuerberater, Rechtsanwalt oder Notar) zu konsultieren.

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